Im Juni machen die Kinder im südindischen Region Manaparai Schulferien. Doch vorher gilt es noch viele wichtige Prüfungen zu bestehen. Ein Prüfungssystem ähnlich der bei uns viel diskutierten Zentralmatura ermöglicht es alle Schüler und Schülerinnen ganzer Schulen miteinander zu vergleichen. Dieses Jahr schaffe es eines der ärmsten Mädchen des Dorfes mit ihren schulischen Leistungen den vielbeachteten ersten Rang zu erreichen. Eine große Freude für das ganze Waisenhaus.
Bharati kam vor sechs Jahren in das Waisenhaus von Cope. Ihr Vater war kurz davor verstorben. Er war krank und die Familie hatte kein Geld um einen Arzt zu konsultieren. Bharatis Mutter arbeitet als Tagelöhnerin auf den Feldern der Nachbarn. Bharati hat noch drei Geschwister. Ihre Mutter arbeitet sehr hart. Trotzdem kann sie nie genug verdienen, um das Schulgeld für die Kinder zu bezahlen. So bleiben die Kinder Analphabeten und chancenlos. Ohne Schulbesuch können sie keinen Beruf erlernen. Sie werden selbst wieder als Tagelöhner Tag für Tag hoffen müssen, dass ihnen jemand Arbeit gibt. Auch sie werden vermutlich ihre Kinder nicht zur Schule schicken und wenn sie krank sind keinen Arzt aufsuchen können.
Bharatis Familie hatte Glück. Eine österreichische Patin von Cope veränderte mit 25,- im Monat das Schicksal der ganzen Familie. Heute hat Bharati einen ausgezeichneten Schulabschluss und die Chance auf ein staatliches Stipendium für ein Studium. Mit dem Beruf, den sie einmal ausüben wird, wird sie gut für ihre Mutter und Geschwister sorgen können. Wird sie später eine eigene Familie gründen, so können ihre Kinder in eine Zukunft voller Chancen blicken.