Land und Leute kennenlernen, die Exkursion ein wenig verlängern. Das wollte Christine Erlinger-Sontag, als sie im Februar 2001 im Anschluss an eine Uni-Exkursion auf eigene Faust durch Südindien reist. Dass sie als Folge dieser Reise beginnen würde Häuser des Lernens zu bauen, Mikrokredite an Frauen zu vergeben und Schulgeld für Kinder zu zahlen hat keiner erwartet.
In Trichy übernachtet sie in einem Priesterseminar und lernt dort Jesu Sathianathen, ein Priester und Steyler Missionar, kennen. Die Lebensbedingungen der Dörfer kennt er nur zu gut aus seiner eigenen Kindheit und er hat einen Traum für die Kinder der Dörfer: Sie sollen die Armut und Perspektivenlosigkeit dank einer guten Schulbildung hinter sich lassen können.
Christine verlängert ihren Aufenthalt in Trichy und es beginnt sich eine Freundschaft zwischen den beiden zu entwickeln. Sie teilen interessante Gedanken über Gott und die Welt, versuchen den Humor und die Lebenswelt des anderen zu verstehen und entwickeln eine gemeinsame Vision. Damit ist COPE geboren..
Im Mai startete Christine gemeinsam mit Simone Dürnberger und Martina Althuber und anderen Teilneher*innen der Exkursion eine erste Sponsoring-Aktion. Ein Infoblatt wird gestaltet, und eine Tombola bei einem StudentInnenfest in Salzburg durchgeführt. Die ersten 14.000 Schilling werden nach Indien überwiesen.
Die Briefe für die PatInnen werden von den Kindern gerade fertig gemacht. Es ist sehr schwierig für sie. Sie sind es nicht gewöhnt zu zeichnen oder auf Papier zu schreiben. Ihr Wissen ist sehr begrenzt. (Jesu Sathianathen in einem Mail im Juni 2001)
Am 13. September gründet Jesu den „COPE Trust“ als Parterverein in Indien.
Im Oktober wird der erste COPE-Bildkalender gedruckt. Die Kosten für den Druck – 25.000 Schilling – legt Christine mit ihrem ganzen Ersparten aus. „Wird schon gut gehen!“
Generell ist diese Anfangsphase eines Projektes, das über so weite Distanz passiert, schwierig. Wie verlässlich wird sich der Kontakt entwickeln? Und bestätigt sich das Vertrauen, das ich nach Indien vorschieße, indem ich große Geldbeträge überweise? Bis jetzt ist die Entwicklung durch und durch positiv. (Christine Erlinger-Sontag im ersten Rundbrief an die Paten und Patinnen, September 2001)